Der „nonverbale Ton“ macht die Musik

von Dr. Christian Bernreiter

 

Wahr ist nicht, was A sagt, sondern was B versteht!

Ein Grundsatz der Kommunikationslehre.

Die Bedeutung der Botschaft bestimmt also der Empfänger. Und der Empfänger hört nicht nur die gesagten Worte, sondern er nimmt vor allem die Mimik, Gestik, Körperhaltung, Blickkontakt, Stimme, Stimmung – alles Nonverbale – wahr. Dieses Nonverbale bestimmt zu drei Vierteln die Qualität der Kommunikation und was letztendlich beim Anderen ankommt.

Der nonverbale „Ton“ – „macht die Musik“. Die Einübung dieser Übereinstimmung (Kongruenz) von nonverbalen Signalen und verbalen Inhalten ist die ständige Herausforderung für jeden professionellen Zuhörer, wenn Kommunikation gelingenden soll.

Die Frage ist: Wie stelle ich sicher, dass beim Zuhörer es „richtig“ angekommen ist? Ganz einfach mit einer kurzen Rückfrage: „Wie haben Sie es verstanden?“ „Können Sie mir in kurzen Worten schildern, was bei Ihnen angekommen ist?“.  Je komplexer die Inhalte, desto wertvoller ist das „Absichern der Inhalte“.

Durch die Offenheit für Rückmeldungen des anderen und durch das immer feinere Justieren unserer Sprache, können wir lernen und uns selber weiterentwickeln.

„Nicht wir sprechen die Sprache,
sondern die Sprache spricht uns.“

 

Das ist das reizvolle und herausfordernde an der professionellen Kommunikation. Peter Senge beschreibt das mit dem Begriff der „Personal Mastery“, der Meisterschaft im Umgang mit der eigenen Persönlichkeit – eine Aufgabe für ein lebenslanges, diszipliniertes Lernen und Leben.

Peter Senge schreibt: „‚Personal Mastery‘ ist ein Begriff, mit dem meine Kollegen und ich die Disziplin der Selbstführung und Persönlichkeitsentwicklung bezeichnen.  Menschen, die einen hohen Grad an Personal Mastery erlangen, erweitern beständig ihre Fähigkeit, die Ergebnisse zu erzielen, die sie wahrhaft anstreben. Ihr kontinuierliches Streben nach Selbstschulung und Selbstführung prägt den Geist der lernenden Organisation. Personal Mastery bedeutet, dass man an sein Leben herangeht wie an ein schöpferisches Werk und dass man eine kreative im Gegensatz zu einer reaktiven Lebensauffassung vertritt.“ (Peter Senge, 2001, 173)

 In diesem lernenden Prozess, wie ihn Peter Senge im Personal Mastery beschreibt, erfährt man, dass es manchmal gar nicht so einfach ist, diese unfertigen Themen in Sprache zu bringen und dann auch noch zu respektieren. Die eigenen Unzulänglichkeiten annehmen lernen. Hinhören auf die je eigenen Themen – bevor ich mich den Unzulänglichkeiten des anderen zuwende.

Was sind „meine“ Themen? Dazu ein paar Reflexionen und Übungen:

  • Wie viel Energie investiere ich in meine eigene Entwicklung?
  • Welche Themen sind bei mir unfertig und bedürfen meiner Pflege?
  • Welche Vorbilder haben mich geprägt?
  • Welche Menschen waren in meinem Leben wichtig?
  • Wer unterstützt meinen Lernweg? Oder bin dafür ganz alleine?
  • Wie weit bin ich bereits in meiner Entwicklung?
  • Wie bewerte ich meine Erfolge? Feiere ich meine Erfolge?
  • Mit wem spreche ich darüber?

 

„Nicht was einer trägt ist von Bedeutung,
 sondern das, was ihn trägt.“

 Heide von Horix-Schwesinger

 

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