So klappt es mit den Introvertierten! – So ticken die Introvertierten im Job

Die Intros benötigen relativ wenig äußeren Input, sondern bekommen viel Anregung aus ihrem Innenleben. Sie reflektieren und lesen viel und sind mit ihren inneren Verarbeitungsprozessen beschäftigt. Nicht nur, was ihr Bedürfnis nach Anerkennung betrifft, sind Intros recht unabhängig von der äußeren Welt. Ihre hohe Konzentrationsfähigkeit lässt sie ausdauernd über Lösungen brüten und zäh an einer Sache dranbleiben, bis der Erfolg sich einstellt – auch wenn schon kein anderer mehr, als der Intro selbst, daran geglaubt hat.

Ist der Intro detailverliebt?

Dort wo die Extras anfangen, sich zu langweilen, laufen die Intros zur Hochform auf. Diese haben nämlich die nötige Disziplin und Ausdauer, um sich mit zähen Inhalten zu beschäftigen. Deshalb verfügen einige von ihnen auch über eine ausgezeichnete Allgemeinbildung und/oder sind Experten auf einem oder mehreren Fachgebieten. Forscher, die sich in unendlicher Geduld einem Thema widmen, bis ihnen endlich der Durchbruch gelingt, sind ein gutes Beispiel für das introvertierte Schaffen. Viele Introvertierte schreiben auch gern. Schreibend fällt es ihnen leichter, ihre Gedanken zu sortieren und zu äußern. Sie schreiben oft lieber E-Mails, als zu telefonieren oder ein persönliches Gespräch zu führen.

Intros bereiten sich gut vor, entwerfen wohldurchdachte Strategien und ausgeklügelte Pläne. Weil sie bei der Arbeit weder Lärm noch Unterbrechungen und Ablenkungen mögen, tun sich viele Intros schwer mit Open-Space-Büros. Sie arbeiten am liebsten für sich an einem ruhigen Platz oder in einem eigenen Büro. Denn auch in der Arbeit erschöpfen sie zu viel Kontakt mit anderen und zu viel Ansprache. Weil Intros genaue Beobachter und zugewandte Zuhörer sind, können sie sich gut in andere Menschen einfühlen. Dies trägt nicht nur zu einer angenehmen Arbeitsatmosphäre bei, sondern häufig auch zu guten Problemlösungen. Andererseits kann durch ihre zurückhaltende, besonnene Herangehensweise im persönlichen Umgang der Austausch im Team gehemmt und blockiert werden. Wichtige Einschätzungen bleiben dann von ihnen ungesagt und folglich ungehört – was sehr bedauerlich sein kann.

Es dauert auch länger, introvertierte Kolleginnen und Kollegen kennenzulernen, da sie nicht so schnell über Persönliches reden wie die Extras. Ist die Introversion stark ausgeprägt, können sie verschlossen und recht distanziert wirken, was vor allem die Extravertierten verunsichern kann.

Vor allem in Stresssituationen neigen Intros dazu, sich zurückzuziehen und im Kleinteiligen zu verlieren. Dann können sie sich leicht verzetteln und Wichtiges nicht mehr von Unwichtigem unterscheiden. Durch seine Konfliktscheu kann der Intro viel Verdruss in sich anhäufen, den er jedoch nicht laut äußert, sondern durch trödeln, vergessen, auflaufen lassen, Zusagen nicht einhalten oder quälend langsam umsetzen zum Ausdruck bringt. Kommt Dir das bekannt vor?

Wie führt der Intro?

Der Führungsstil der Intros zeigt sich weniger in Worten als in Taten und durch eine gute Vorbildfunktion. Introvertierte Vorgesetzte erwarten, dass die Mitarbeiter ihre Aufgaben erledigen, am besten ohne viele Meetings. Da sie selbst ihre Ideen aus sich heraus generieren, halten sie wenig davon, andere anzutreiben und zu motivieren. Ihre Konzepte und Ergebnisse präsentieren Intros gern auch in schriftlicher Form. Besonders unangenehm sind Intros Konflikte – deswegen zögern sie manchmal zu lange, bevor sie das klärende Gespräch mit Mitarbeitern oder Kolleginnen suchen. Und auch ein Lob geht vielen von ihnen nicht so leicht über die Lippen, dabei brauchen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch anerkennende Worte und ein Feedback.

Intros können durch ihre ruhige und konzentrierte Art sehr angenehme Vorgesetzte sein, die intensiv und beharrlich auf strategische Ziele zugehen. Sie setzen auf Erfahrung und Kenntnisse der Tatsachen und erwarten von den Mitarbeiterinnen Loyalität und Selbstverantwortung im Arbeiten. Introvertierte Chefs vermeiden impulsives Handeln und legen bei anstehenden Entscheidungen eher eine zögerliche Art vor. Informationen für die Entscheidungsfindung werden sorgfältig gesammelt und intensiv ausgewertet. Die Fragestellung gärt bereits lange im Hintergrund und bewegt seine innere Gedankenwelt. Dabei lässt der Intro sich nicht so gern auf einen partizipativen Prozess ein, sondern entscheidet meist, ohne andere mit einzubeziehen und hinter verschlossenen Türen. Folglich wird das Resultat erst präsentiert, wenn alles durchdacht und fertig ist, weshalb es für andere oft nicht oder nur schwer nachvollziehbar ist. Intros müssen aufpassen, weil die Phase »Verstehen-vor-handeln« leicht in ein »Verstehen-statt-handeln« umkippen kann.

Kleine Gebrauchsanleitung für Introvertierte

Introvertierte Kolleginnen und Kollegen brauchen genügend Zeit und Raum, um ihre Antworten in Ruhe zu formulieren. Weil Intros zuerst denken und dann reden oder handeln, brauchen sie zwar manchmal etwas länger, dafür hat das Gesagte zumeist auch Hand und Fuß. In Meetings helfen ihnen stille Phasen oder Mauschelgruppen zu zweit.

Intros brauchen das Alleinsein, um ihre Batterien aufzuladen. Deshalb ziehen sie sich gern zurück. Sie wollen damit niemanden zurückweisen, es mangelt ihnen auch nicht am Interesse an der Arbeit oder an einer anderen Person. Entsprechend sind Meetings für Introvertierte vor allem anstrengend – obwohl sie sich in der Regel auf wichtige Tagesordnungspunkte gezielt vorbereiten.

In Konfliktsituationen fühlen sich die nachdenklichen Intros von den schnellen Extras manchmal an die Wand geredet. Während der Intro Zeit benötigt, seine Gedanken zu sortieren, denkt der Extra nämlich beim Sprechen nach, wodurch er in Konfliktsituationen schlagfertiger ist. Wenn der Intro dann jedoch aus Überforderung dichtmacht, geht gar nichts mehr voran. Hier kann es helfen, die Auseinandersetzung auf einen anderen Zeitpunkt zu verlegen.

Der Introvertierte mag es, wenn man ein Gespräch ankündigt, damit er sich vorbereiten kann. Klopfe auf jeden Fall an seine Bürotür, bevor Du eintrittst. Besonders gern tauscht er sich per E-Mail aus.

 

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